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Psychologie - News, Wissenswertes und kleine Weisheiten

Depression - Seelennot (Bernd Schuppener)

Bernd Schuppener: Seelennot - Essay über die Philosophie der Depressionen. Auszüge aus dem Buch.

Kennzeichen der Depression: „Die Lebensenergie, Libido, zieht sich mehr und mehr aus dem Gefühl zurück, bis nur noch die Verzweiflung bleibt. Das Einzige, was möglicherweise noch (halbwegs) lebt, ist das Denken.“ Bei der Depression handelt es „sich um ein Krankheitsgeschehen, das gleichermaßen und gleichzeitig die seelische wie die körperliche Ebene betrifft, die miteinander korrelieren.“ Jede Krankheit hat eine Symbolik und einen Sinn. Welchen Sinn stiftet eine Depression in der Lebenswelt der Betroffenen?

Wie kann ich diesen Sinn erforschen und vor allem, was kann ich gegen die Depression tun? Die Depression zeigt sich als Sprache des Unbewussten. Also in den Prozess der Selbsterkenntnis eintreten und die mir unbewussten Regionen meines Selbsts erforschen. So kann ich meine Depression in neuem Lichte sehen und erkennen, welches genau mein roter Faden in meiner Lebensgeschichte ist und welchen Sinn die Depression hier stiftet. Sie hat mich aktuell in eine biografische Sackgasse geführt. Wenn ich meiner Lebensgeschichte eine Wendung geben will und kann, finde ich aus dieser Blockade heraus. „Der Lebenslauf des einzelnen, so verworren er auch scheinen mag, (ist) ein in sich übereinstimmendes bestimmte Tendenz und belehrenden Sinn habendes Ganzes, so gut wie das durchdachteste Epos.“  Schopenhauer

„Und so lang du das nicht hast, dieses: Stirb und werde! Bist du nur ein trüber Gast, auf der dunklen Erde.“

Goethe

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Persönlichkeitsentwicklung

Der Mensch ist eine aus hundert Schalen bestehende Zwiebel, so Hermann Hesse im Steppenwolf. Unsere menschliche Identität ist permanent in Entwicklung. Wenn sich nichts mehr bewegt und wir innerlich stillstehen, reagiert unsere Psyche meist mit einer milden Depression, verdeutlicht Verena Kast (schweizer Psychotherapeutin). Lebenskunst heißt somit zuzulassen, dass sich die Zwiebel immer wieder häutet und somit neue Schalen zum Vorschein kommen. Wenn unsere Umwelt solche Entwicklungsimpulse nicht mehr liefern sollte, sind wir gut beraten, diesen Prozess selbst anzusteuern. Wann und wie? Wenn wir feststellen, dass sich (uns) nichts mehr bewegt und dadurch, dass wir neue Wege ausprobieren, übliche Muster verlassen und Neues ausprobieren: Die Anzahl der Möglichkeiten ist unendlich groß.

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Weisheit kann man lernen!

Wie zeigt sich Weisheit? Einen weisen Menschen zeichnen folgende Fähigkeiten und Eigenschaften aus. Er verfügt über viel Wissen und denkt strategisch. So kann er in schwierigen Lebenslagen guten Rat geben. Er hat das Wohl aller Beteiligten im Sinn. Er berücksichtigt den systemischen Kontext, sieht die zeitlichen Zusammenhänge, berücksichtigt Ursache-Wirkungsbeziehungen und kann mit den Ungewissheiten und Unsicherheiten des Lebens gut umgehen.

Kann man Weisheit lernen? Ja, das ist möglich. Ein wegweisendes Buch stammt vom Moralphilosophen Rupert Lay und heißt: Weisheit für Unweise.

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Neigen Sie zu Selbstzweifeln?

Selbstzweifel scheinen bei einem Drittel der Menschen bereits im Erbgut verankert zu sein, so das Ergebnis von Zwillingsstudien. Der weitere Entwicklungsprozess aus der Balance von Selbstachtung und Selbstwertgefühl auf der einen Seite und Selbstzweifeln entwickelt sich abhängig von unserer Umwelt, insbesondere aus der Sozialisation in unserer Kernfamilie heraus. Die Kinder fühlen sich so, wie sich die Eltern fühlen. Zusätzlich zur Basis dieses Grundvertrauens, das in den ersten Lebensjahren entwickelt wird, kommen später Komplex-Episoden hinzu, die besonders stark emotional gefärbt sind. Sie beeinträchtigen das Selbstwertgefühl nicht grundsätzlich, sondern nur im Zusammenhang mit Lebenssituationen, die diesen Komplex wieder antriggern und hervorrufen.

Wie gehe ich mit Selbstzweifeln um? Hilfreich kann sein, den Zweifel selbst anzuzweifeln. Ferner sollten wir uns bewusst machen, dass der innere Kritiker keine böse Instanz ist, sondern eine warnende und vorsichtige Stimme, die uns auf Risiken hinweisen möchte. Ausgesprochen hilfreich ist ein wirksames Selbstmitgefühl. Es wirkt als Schutzmantel gegen Selbstzweifel.

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Planen macht zufriedener!

Planungsfreudige Menschen sind mit ihrem Leben zufriedener als andere Menschen. Wieso ist das so? Planen fühlt sich gut an, schafft Ordnung und Sicherheit, gibt eine Struktur und Handlungsschritte vor. Gleichzeitig treten negative Emotionen wie Ängste, Ärger und Enttäuschung in den Hintergrund. Man fühlt sich weniger gestresst und hat ein Gefühl von Sinnhaftigkeit. Pläne können sogar Depressionen mildern.

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Meditation fördert Achtsamkeit

Achtsamkeitstraining zum Beispiel durch Meditation oder über Atemübungen erhöht die Stresstoleranz. Solche Menschen können auf Belastungen viel gelassener reagieren. Jüngste psychologische Forschungen haben ergeben, dass es auch soziale Vorteile gibt. Achtsame Menschen neigen offenbar weniger dazu, uneindeutiges Verhalten von anderen als feindselig einzustufen. Außerdem haben sie in der Interaktion mit anderen einen beruhigenden Einfluss.

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Sind Narzissten weniger sozial orientiert?

Narzissten haben einen höheren Anspruch als andere auf die Erfüllung ihrer Bedürfnisse und streben u.a. deshalb nach Status, weil ihre Selbstliebe deutlich stärker ausgeprägt ist und sie von ihrer Besonderheit wirklich überzeugt sind. Deshalb suchen sie sich Positionen als Manager, Politiker, Schauspieler oder werden Chefarzt. Weil sie so überzeugend sind in ihrer Selbstdarstellung und in ihrem Auftreten, bekommen sie diese Positionen auch leichter als andere. Status ist diesen Narzissten wichtiger als soziale Beziehungen.

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Lust auf Faulheit und Langeweile? Dunkle Schokolade gegen dunkle Stimmung?

Unser Gehirn ist auf Höchstleistung ausgelegt. Das Gehirn eines Erwachsenen benötigt 25% der gesamten Energie des Körpers! Kein Wunder, dass wir nach einer anstrengenden geistigen Arbeit erschöpft sind. Überhaupt regulieren wir uns über das Prinzip von Anspannung und Entspannung, von Tätigsein und Regeneration. Also gönnen Sie sich die richtigen Dosen an Faulheit und Langeweile und vor allem: gönnen Sie sich wiederum richtig dosiert Gutes. Zum Beispiel hat eine Studie ergeben, dass Freunde von dunkler Schokolade gegenüber Menschen, die sie meiden, ein 70% geringeres Risiko haben, an ernsthaften depressiven Symptomen zu leiden. Es liegt wohl an den Flavonoiden, die in heller Schokolade nicht enthalten sind.

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MBTI - Meyers-Briggs-Typenindikator

Was sagt dieser Test über mich aus? Muss ich darauf basierende Entscheidungen meines Arbeitgebers gegen mich gelten lassen?

Dieser mit Abstand populärste Persönlichkeitstest der Welt wird jährlich bei ca. 2,5 Mio Menschen durchgeführt, wurde in 29 Sprachen übersetzt und wird in 115 Ländern verwendet. In Deutschland verwenden ihn 43% der größten Unternehmen. Er teilt die Menschen in 16 Persönlichkeitstypen ein und bildet anhand von vier Gegensatzpaaren wie extravertiert und introvertiert, empfinden und intuieren, denken und fühlen, urteilen und wahrnehmen diese Zuordnung. Es gibt beispielsweise Typen wie den Inspektor, den Pflichtbewussten, den Unternehmer, den Entertainer, etc.

Die Wissenschaft übt vernichtende Kritik an diesem Test: Es werden einfachste Gegensatzpaare zur Auswahl gestellt, während menschliche Eigenschaften ein Kontinuum darstellen, er beruht auf einer Selbsteinschätzung und folgt der aktuellen Gefühlslage, zeigt zu unterschiedlichen Zeitpunkten also unterschiedliche Ergebnisse, die wählbaren Antworten sind mehr oder weniger beliebig und treffen immer irgendwie zu (Barnum-Effekt).

Der MBTI kann lediglich einige Züge der menschlichen Persönlichkeit abbilden, weshalb fundierte Entscheidungen in der Berufswelt darauf nicht gegründet werden sollten.

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Epigenetik - kann man ein Trauma erben?

Menschliche Erfahrungen werden im Erbgut gespeichert, wenn sie stark emotional besetzt und möglicherweise lebensbedrohend sind. Die Epigenetik erklärt heute, dass sie die Gene nicht selbst verändern, sondern beeinflussen, welche Gene aktiviert werden können und welche nicht. Das kann zu großen seelischen und körperlichen Veränderungen führen. So hatten zum Beispiel die Kinder von Müttern, die einen Hurrikan erleben mussten, später Atemstörungen wie Asthma oder andere Formen. Studien mit Überlebenden des Holocausts zeigten, dass deren Kinder eine deutliche Beeinträchtigung der Stressregulation aufwiesen. Jedes stark emotional besetzte Ereignis wird so gespeichert und an die Folgegeneration weitergegeben.

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Grübeln Sie?

Schlaflos durch Grübeln? Ständig kreisen die Gedanken im Kopf, auch tagsüber? Die Ursache liegt darin, dass unser wacher Verstand die Aufgabe hat, uns zu beschützen. Haben wir also ein offenes Thema / Problem, so ist es sinnvoll darüber nachzudenken. Wenn wir aber aus diesen Schleifen nicht herausfinden? Eine Studie hat gezeigt, dass die allermeisten Menschen fast die Hälfte des Tages über Dinge nachdachten, die nichts mit dem zu tun hatten, was sie in dem Moment taten. Grübeln selbst dämpft die Stimmung beträchtlich. Kommen dann noch Sorgen dazu, Befürchtungen und Ängste, fühlen wir uns verunsichert. Welche Auswege gibt es hier?

Grübeln ist oft mit der Frage verbunden: Warum ist das so? Besser ist es, sich die lösungsorientierte Frage zu stellen, wie löse ich das Problem, wie finde ich aus der Sackgasse heraus? Dafür sollte man sich gezielt Zeit nehmen, eine bestimmte Zeitspanne nehmen, vielleicht fünf Minuten, ein Blatt Papier neben sich legen und alle Einfälle aufschreiben. Der letzte Satz auf dem Papier sollte sein, was Sie ganz konkret tun werden: einen Freund anrufen, mit einer Freundin sprechen, heute Abend etwas anderes als gewöhnlich machen. Die Regel also: das Nachdenken nicht zum Grübeln werden lassen und ins Handeln kommen. Andere Studien haben nachgewiesen, dass sich körperliche Bewegung positiv auf die Stimmung auswirkt. Ein Spaziergang reicht, es muss kein Hochleistungssport sein. Ferner ist es hilfreich, sich bewusst in die Haltung der Neugierde hineinzubewegen. Das richtet den Blick auf Neues und vertreibt negative Stimmungen.

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Atmen Sie sich zur Entspannung!

Sechs Atemzüge pro Minute sind ideal. Dann synchronisieren sich Atmung und Blutdruckregulation. Auch die Herzratenvariabilität wird erhöht und nimmt Einfluss auf den Sympathicus (aktivierend) und den Parasympathicus (entspannend).

Machen Sie gelegentlich folgende Entspannungsübung: einatmen, ausatmen, Pause. Wenn Sie dies einige Male bewusst erleben, führt das nicht nur aktuell zu einer schnellen Entspannung, sondern zu einer grundsätzlichen Änderung Ihrer Lebensweise. Um dies zu üben, können Sie nach dem 4711-Muster vorgehen: vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden ausatmen, Pause. Elf Minuten lang. Das führt zu einer deutlichen Entspannung, hat positive Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem und kann sogar bei Ängsten, Schmerzen und anderen Störungen positiv wirken.

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Nur Hypnose hilft!

Eine aktuelle Studie zur Hypnose führte zu folgendem Ergebnis. Die Teilnehmer sollten sich drei angstbesetzte Situationen ins Gedächtnis rufen, die an ihrem Selbstvertrauen nagten. Gemeinsam mit Therapeuten überarbeiten sie diese Erinnerung nach verschiedenen Verfahren. Lediglich die Hypnose erzielte in Verbindung mit dem Modellieren der Erinnerung nachhaltige Wirkung. Nach vier Monaten waren die Teilnehmer weniger ängstlich, wenn sie von ihrem Leben erzählten und wirkten auch selbstbewusster.

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Lotte am Bauhaus - Deutscher Fernsehfilm über die Bauhausschule - 2019

Destruktive Kritik eines Lehrers an der Arbeit einer Schülerin. Die Schülerin antwortet: "Wir sind doch hier, um zu lernen, und nicht, weil wir es schon können."

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Abnehmen - ganz einfach?

Ja, fanden Forscher heraus, wenn wir die Kraft von Ritualen nutzen. Ein durchgeführtes Ritual, also ein immer gleicher Handlungsablauf, erzeugt bei uns Menschen ein stärkeres Gefühl der Selbstdisziplin. Im Anschluss daran können wir uns leichter gegen eine Versuchung (viel zu essen) und für die Vernunft (weniger zu essen) entscheiden. Wie sieht ein solches Ritual aus? Sie sind frei in der Gestaltung: zum Beispiel einen Rhythmus auf den Tisch klopfen, eine Runde um den Tisch drehen oder ein Tischgebet sprechen.

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Wege der Selbsterkenntnis

Brauchen wir Menschen Selbstreflexion und Selbsterkenntnis? Ja, nur so können wir unsere besonderen Stärken, Fähigkeiten und Talente erkennen - aber genauso auch unsere Schattenseiten, Schwächen und Defizite in unserer Persönlichkeit. Nur über Selbsterkenntnis ist Veränderung möglich. Wie finden wir hier Zugang? Selbsterkenntnis findet immer im Spiegel anderer Menschen statt. Also sind wir gut beraten, anderen zuzuhören oder sie zu ermuntern, uns Feedback zu geben.

"Die Freunde nennen sich aufrichtig; die Feinde sind es: daher man ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte als eine bittre Arznei." (Schopenhauer)

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Wird die Welt immer schlechter?

So fragten US-Forscher im Jahr 2018 und fanden in Experimenten heraus, dass sich unsere Wahrnehmung verschiebt. Paradoxerweise neigen wir Menschen dazu, etwas vor allem dort häufiger wahrzunehmen, wo es tatsächlich seltener stattfindet. Obwohl die modernen Gesellschaften enorme Fortschritte in vielen sozialen Projekten gemacht haben, glaubt die Mehrheit der Menschheit, dass die Welt immer schlechter wird. Erklären lässt sich diese Paradoxie mit dem Gesetz des abnehmenden Grenznutzens, das der Wiener Ökonom Gossen 1854 aufgestellt hat.

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